Oktober 2020
Neue Anthologie mit Texten zum Wandel unserer politischen Werte, hrsg. von Matthias Jügler
2./3. Oktober 2020
(Doppelpremiere wegen Corona)
Hans-Otto-Theater Potsdam, Großes Haus
Gibt es sie, die sanfte Vermählung der Gegenwart mit dem Vergangenen?
Sie sind Schüler eines Elitegymnasiums der DDR: Lydia, Alexander, Ruppert, Vivien und noch ein paar andere. Der Mauerfall macht dem Ort, an dem sie aufgewachsen sind, ein Ende. Sie zerstreuen sich in alle Welt, doch dreißig Jahre später ziehen sie angesichts schicksalhafter Momente Bilanz. Und sehen sich vor große Fragen gestellt: Wie lange verfolgt uns die Vergangenheit, oder verfolgen wir sie? Hoffnungen, Ideale und unterschiedlichste Lebensentwürfe machen klar: Damals sind sie davongekommen, doch sie alle jagen einer Freiheit nach, noch immer.
Julia Schoch macht den historischen Umbruch in privaten Leben erfahrbar. Sie entwirft das Bild der sich wandelnden Zeit mit Hilfe eines Chors aus Stimmen, in dem jede zu ihrem Recht kommt. Ein Buch auch über die Scham der Herkunft und die wiederentdeckte Lust an der Vergangenheit.
»Eine Ahnung von diesem Verschwinden – der Zukunft von allem, was ist – zieht sich durch sämtliche Erinnerungsstücke. Die ostdeutsche Herkunft ist darin ebenso aufgelöst wie die Gegenwart mit all ihren Krisen in der Mitte des Lebens. Diese Gefühl zu vermitteln in einem ganz und gar anschaulichen, ja szenischen Schreiben, ist die Kunst Julia Schochs.«
Süddeutsche Zeitung